Was ist Trap eigentlich? Wie damals schon Limp Bizkit den Spagat zwischen HipHop und Rock gemeistert hat und damit eine neue Musikrichtung kreierte, ist es nun eine Mischung aus HipHop und Dub bzw. Dubstep, die dem Trap die charakteristischen Züge verleiht. Und promt fühlt man sich in seine Pubertät zurückversetzt, in der man den großen Rappern der Welt huldigte und sich jedesmal wie besessen freute, wenn ein neuer Beat rauskam. Wer erinnert sich nicht an Misst Elliotts "get ur Freak on", das danach in gefühlten 100 anderen Songs auch mindestens eine Randnotiz fand. Bei Trap ist es ganz ähnlich, hin und wieder kommt ein findiger Trapper auf einen neuen Beat oder einen bestimmten Sound und wenige Tage später kommen 20 andere Songs mit einer sehr ähnlichen Charakteristik heraus. Umso schöner wenn sich Musiker, die sich dieser Musikrichtung verschrieben haben auch mal komplett in eine eigene und vor Allem nur schwer zu kopierende Richtung begeben. Denn dafür muss man mal mindestens das Instrument beherrschen was da vor einem steht.
Keys and Krates beweisen das auch mit drei Personen Trap ein unglaubliches live Erlebnis bieten kann. Ganz im Stile von etlichen bereits etablierten (und teilweise auch schon wieder pensionierten) Bands, beweisen auch sie, dass es dazu einen großartigen Drummer, einen am Synthesizer und einen guten DJ braucht um live den Trap zu servieren. Ja, teilweise ist es durchaus schwierig die Grenze zum dubstep klar zu ziehen, aber genau das macht den Reiz aus! Die eigentlich recht langweilige (wie immer bestätigen Ausnahmen die Regel) Musik Trap ist live gespielt eine wahre Wohltat! Zwar nutzen die Jungs von Keys and Krates auch Musikschnipsel anderer bekannter Lieder, jedoch nutzen sie das für einen komplett andersartigen Remix.
Ziemlich schade, dass trotz der Ferien und dieses tollen Acts nur so wenige Leute da waren um Keys and Krates zu feiern. So eine energiegeladene und gute Band braucht wesentlich mehr Publikum - vor Allem eins, was auch weiß wie man nach einer Zugabe verlangt. Nicht falsch verstehen, es waren viele da, jedoch hat das Flex mehr Kapazitäten frei.
Wir können nur hoffen, dass es Keys and Krates in Zukunft mal wieder nach Wien schaffen und dann auch das Flex bis zum bersten gefüllt ist.
Und nun Anlage aufdrehen und genießen:
J.Richter
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