Diesmal:
Zeitlos „schöne“ Schwarz-Weiß Videos...
Heutzutage kommt wohl keine Künstler mehr an ihnen vorbei, den Musikvideos. Und auch die meisten von uns können sich schwer ein Leben ohne diese Musikvideos vorstellen - sind wir doch damit großgeworden. Wir die MTV Generation! MTV brachte einem seine Idole direkt ins Haus auf den eigenen Fernseher, zumindest bis zu dem Punkt, wo sie noch auf Musik ausgerichtet waren. Dank Videorekorder und widerholten abspielen war es mir recht schnell möglich die gesamte Choreographie von „Hit Me Baby One More Time“ nach zu tanzen. Ja ich war Britney Fan. Welches Mädchen war das „damals“ nicht? Genauso werde ich aber wohl auch nie die Affenverkleidung der Bloodhound Gang im Video zu „Bad Touch“ oder Michael Jacksons „Thriller“ Video vergessen. Michael Jackson war sowieso mein Video-Held. Wer Zeit hat dem empfehle ich Jacksons Musik-Kurzfilm „Ghost“!
Heutzutage werden die Videos auch teilweise immer mehr zu Kurzfilmen, aber an die Klasse von Michael Jackson ist wohl schwer heranzukommen. Es stellt sich auch die Frage, wer sich eigentlich die Konzepte ausdenkt. Viele Videos wirken heutzutage doch relativ einfallslos. Da denkt man sich „Das hab ich doch irgendwo schon einmal gesehn“ oder „ woran erinnert mich das Video?“. Eines ist klar - es wird wohl immer schwieriger einzigartig kreativ zu sein. Aber das zeichnet meines Erachtens ein gutes Video aus. Kopieren kann schließlich jeder.
Weil aber zu schönen Tönen schöne Bilder nie schaden, wollen wir euch ab sofort in einer neuen wiederkehrenden Rubrik Beispiele für gute Videos und „weniger gute“ Kopien derer bzw. spezielle filmografische Kategorien präsentieren.
Was aufgrund seiner „Schlichtheit“ immer wieder gerne genommen wird - wohl aber auch im einen oder anderen Fall aus Kostengründen, sind Schwarz/Weiß Videos. Ganz im Stile der Zeit als es noch kein Farbfernsehen gab. Schon damals erkannte man den Wert von Konzertmitschnitten um seine Musik bekannter zu machen.
Ein Künstler bei dem es nicht mehr ohne Schwarz/Weiß zu gehen scheint ist Justin Timberlake. Er hat allein in den letzten 6 Jahren drei Videos dieser Art veröffentlicht. Scheinbar hat er die „Klasse“ eines eleganten Schwarz/Weiß Videos erkannt... Aber hilft das klassische Doppel auch über etwas weniger brillante Musik hinweg? Urteilt selbst.
Nachfolgend nun eine kleine Zeitreise durch die Schwarz/Weiß-Welt des Musikfernsehens. Dabei fällt auf: nicht nur in der Farbe sind sich einige dieser Videos ähnlich...
Jerry Lee Lewis - Great Balls of Fire (1957)
Bei
der „Vintage “ Aufnahme von Great Balls of Fire merkt man wieviel Spaß der Herr
Lewis an der Musik hat. Im Vordergrund stehen hier keine erfunden Geschichten,
Kostüme oder das Aussehen sondern nur die Musik. Das wird auch gegen Mitte
deutlich wenn Lewis so sehr in der RocknRoll Musik aufgeht, dass er seine
wunderbar betonierte Frisur zerstört.
The Temptations - My Girl (1965)
Bei
dem Video der Temptations handelt es sich ebenfalls „nur“ um eine Aufzeichnung
eines Auftritts. Zusätzlich bieten die fünf charmanten Herren jedoch eine zwar
simple aber dennoch effektive Choreographie. Mal ganz ehrlich, würden sie vor euch tanzen, welche Dame
würde nicht dahin schmelzen?
Elton John - Your Song (1970)
Irgendwie
sieht er schon niedlich aus dieser Elton John mit seiner Brille und den langen
fransig-lockigen Haaren. Und wie er so mit deinem Mikrofon vor dem Wald entlang
läuft. Und überhaupt, dieser Typ im Hintergrund...Egal. Es ist nunmal Elton
John. Und das Lied kann nichts ruinieren!
The Police - Every Breath You Take (1983)
Sting
und seine Kollegen haben sich ein Beispiel an den Herren der 60er und 70er
genommen - anstatt irgendwelcher seltsamen Konzepte sitzen sie am Klavier, dem
Schlagzeug oder spielen Bass. Dann und wann gibt es zusätzlich noch eine
Großaufnahme von Sting’s Kopf. Haben wir das nicht auch schon irgendwo gesehn?
New Kids on the Block - You Got It (The
Right Stuff)(1988)
Erst
einmal - Wie alt waren die Jungs damals eigentlich bitte?? Egal, wir lieben den
Prototyp der Boybands. Und irgendwie, vergleicht man die Herren mit dem was
sich heutzutage als Boyband verkauft, so hatten die New Kids on the Block noch
Stil. „Damals“ tanzte man nunmal so! Dennoch erinnern sie mich eher an die
kleinen Jungen, die in die Fußstapfen ihrer großen Rapper-Brüder steigen wollen.
Das Schwarz-Weiß war dennoch eine
gute Entscheidung.
Chris Isaak -
Wicked Game (1990)
Mal was für Mann und Frau. Chris Isaak und Topmodel Helena
Christensen wie sie sich am Strand räkeln. Für Chris der auf Hawaii geboren und
aufgewachsen ist dies wohl alltäglich. Und auch wenn in Musikvideos des Öfteren
gesehn so passt doch der Surf Klang des RocknRoll Musikers perfekt zur
Schwarz-Weiß Kulisse.
The Cure - Hot Hot Hot (1991)
Eines
vorweg. Ich liebe The Cure. Gesagt und relativiert: ich sehe und höre hier
irgendwie nur die ganze Zeit FALCO. Auch kein sehr aufwendiges Video. Typisch
80er/90er halt.
Youssou
N'Dour ft. Neneh Cherry - 7
Seconds (1994)
Ja,
Videos mit gesellschaftlichen Themen sind nichts Neues. Hier geht es um die
ersten Sekunden eines Neugeborenen, welcher sich nicht über all die Probleme in
der Welt bewusst ist. Bei solchen Themen unterstreicht das Paar aus Schwarz und
weiß die Botschaft noch zusätzlich. Naja kein aufregendes Video, aber regt zum
nachdenken an.
Take That - Back for Good (1995)
Diese
Boyband bildet wohl das komplette Gegenteil von den New Kids. Das Grau bringt
hier wenig Klasse sondern noch viel mehr Geschnulze. Da kann auch die ein oder
andere Tanznummer nicht helfen das bild zu verbessern. Wenn man mal von der
übersteuerten Dramatik der Aufnahmen absieht (ja es regnet die ganze Zeit weil
alles so scheiße ist...) dennoch ein ganz gut (aufgenommenes) Video. Deshalb
haben sie sich einen Platz in unserer Liste verdient.
The Prodigy - Firestarter (1996)
Irgendwie
gruslig, irgendwie geil diese Darbietung von Frontman Keith Flint. So richtig
entscheiden fällt schwer, was das Video angeht. Die Musik von Prodigy wird wohl
ewig einen Platz im Herzen von schönetöne.at haben.
Schwarz-weiß macht auch vor dem schönen Wien nicht halt. Hier scheint auch das Preis-Leistungsverhältnis ein Grund dafür zu sein. Und irgendwie kommt ein Gedanken auf... Moment... woher kennt man diese Tanzweise. Ah genau die „Sonnenallee“. Für alle in Wien ansässigen bietet das Video aber auch die Freude zu sagen: „Ah ich weiß wo das gedreht wurde“ oder vielleicht gleich: „lass doch auch mal eine video da drehen und auf youtube stellen“.
Grace Potter - Paris (2010)
Ja,
auch in Paris würde man „Oh la la“ singen, liebe Grace. Sieht irgendwie wie
eine Mischung aus Moulin Rouge (ja Paris!) und Britney Spears „I love rock n
roll“ aus. Band und sexy Tänzerinnen zieht eh immer. Schwarz-Weiß gibt eine
gewisse Klasse. Und wenn die Rock-röhre dazu schöne Töne verbreitet...
Woodkid - Iron (2011)
Zugegebener
Maßen eines meiner liebsten Videos. Nicht überladen, simpel gehalten, dennoch
extrem starke Aussagenkraft. Die perfekte Verschmelzung des Audio mit dem
Visuellen. Und Eulen sind auch dabei, herrlich.
Clueso - Beinah(2011)
Lieber
Clueso, du bist schon so ein kleiner Hipster, hm? Diese vielen Dreiecke
überall. Auch erinnert dieses Video generell an ein anderes hier in dieser
Liste. Ich liebe dich trotzdem. Und irgendwie ist es ja dennoch ganz adrett,
dein Video.
Radiohead - Lotus Flower (2011)
Viel
bleibt nicht zu sagen, außer: REINSTE INSPIRATION! Dieses Video ermutig einen,
einfach alles abzuschütteln, loszulassen und sich zum Klang der Musik zu
bewegen.
A.Schirmer
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